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Hyeja – UrbaniRaum

Berlin-Seoul
Blicke an den Grenzen der Stadt

04.09.2025 – 02.10.2025

Vernissage 04.09.2025 – 18 Uhr

Der Kunstverein L102.art zeigt am 04.September 2025 die Werke der koreanischen Künstlerin Hyeja. 

Hyeja ist eine in Korea geborene Künstlerin, die in Seoul Mathematik und Malerei studierte. 2011 und 2013 nahm sie mit Unterstützung des Koreanischen Kultur- und Kunstförderungsfonds an internationalen Künstlerresidenzprogrammen in Berlin und Leipzig teil. Seitdem arbeitet sie in Deutschland und Korea, und lebt derzeit in Berlin.Für Hyeja ist das Malen ein lebendiger Akt der Orientierung – ein inneres Navigieren durch das Sichtbare und das Unsichtbare, durch Chaos und Ordnung. So wie das Leben nach Struktur im formlosen Universum und nach Gesetzmäßigkeiten in der unberechenbaren Natur sucht, ist ihr künstlerisches Schaffen eine Form der Selbstverortung: „Malen ist für mich ein Raum, in dem ich mich verirre und wiederfinde – ein lebendiger Denkraum, in dem ich reflektiere, wo ich bin, wohin ich gehe und was ich sehe.“

Zwischen der Rolle der Reisenden und der Bewohnerin pendelnd, rekonstruiert Hyeja fragmentierte Erinnerungen an Gesehenes und Sichtbares und erschafft daraus subjektive Stadtlandschaften. Durch Beobachtung, Umherwandern und Spazieren sammelt sie Bildmaterial mit ihrem Smartphone – Momentaufnahmen, die später dekonstruiert und malerisch montiert werden. Für den modernen Menschen ist das Handy ein Mittel der Wachheit, ein Schwellenraum zwischen Realität und Fantasie –ein „Passagenraum“ im Sinne Walter Benjamins.„Urbaniraum“ reflektiert diese hybriden Stadterfahrungen. Für Hyeja wird die Stadt zu einem traumartigen Raum, in dem sich das Selbst auflöst – zwischen Rausch, Illusion und Entgrenzung. Ihre Bilder zeigen das Aufeinandertreffen von Licht und Farbe, Zeit und Raum, sowie die widerstreitenden Wünsche des urbanen Menschen.

Es gibt keine festen Regeln; sie kombiniert disparate Bildelemente und löst zeit-räumliche Grenzen malerisch auf.
In der kapitalistischen Stadt, in der ständige Bewegung und Neuerung Bedingung sind, treffen Lebensfreude und Vitalität auf Angst, Desorientierung, Einsamkeit und den Verlust von Bedeutung. Und doch entsteht gerade in dieser Unsicherheit ein neuer Weg zur Identitätsfindung – ein Durchgang, ein „Urbaniraum„.
Die Stadt erscheint als überlagerter, sich stetig wandelnder virtueller Raum, getrieben von sich überkreuzenden Sehnsüchten – ein Spiegel des menschlichen Wesens, das unaufhörlich strebt und sucht. Hyejas künstlerische Praxis als städtische Flaneurin wird so zu einer Reise der visuellen Reflexion, in der Realität und Illusion, Staunen und Leere, Präsenz und Abwesenheit in einer malerischen Erzählung zwischen Kunst und Alltag verschmelzen.

Website: https://www.hyejakim.com

Instagram: @hyeja63